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Länderinformationen
Sudan
Allgemeines
Offizieller Name des Staates
Republik Sudan.
Hauptstadt
Khartoum.
Geographie
Der Sudan grenzt im Norden an Ägypten, im Nordosten an das Rote Meer, im Osten an Eritrea und Äthiopien, im Süden an den Südsudan, im Westen an die Zentralafrikanische Republik und den Tschad und im Nordwesten an Libyen. Im Norden reichen die Ausläufer der Libyschen und der Nubischen Wüste bis nach Khartoum; außer an den Nilufern und in einigen Oasen ist die Region karg und öde. Sie geht in Trockensavanne über, die mit kurzem, hartem Gras und Büschen bewachsen ist und das Land zwischen den Breitengraden 15°N und 10°N bedeckt. Im Osten überwiegt flache Savanne, die sich aber im Westen zu zwei hohen Plateaus bis auf über 2000 m erhebt. Landwirtschaft wird hauptsächlich in den fruchtbaren Tälern zwischen dem Blauen und Weißen Nil betrieben, die bei Khartoum zusammenfließen. Die höchste Erhebung des Sudan ist der Marra im Westen des Landes (3088 m).
Regierung
Islamische Republik seit 1986. Die neue Verfassung von 1998 wurde teilweise 1999 von Präsident Bashir außer Kraft gesetzt. Neue Verfassung seit 2005. Das Islamische Recht ist in Kraft. Von 1983 bis 2004 herrschte Bürgerkrieg. Allerdings ist die Sicherheit in der Region Darfur auch nach dem zwischen Rebellen und sudanesischer Regierung unterzeichneten Waffenstillstandsabkommen vom 08.04.2004 nicht gewährleistet. Unruhen prägen das Land. Unabhängig seit 1956 (ehemaliges britisch-ägyptisches Kondominium). Seit Juli 2011 vom Südsudan (als eigenständiger Staat) getrennt.
Staatsoberhaupt
Vorsitzender des Souveränitätsrates Abdel Fattah Burhan, seit August 2019.
Regierungschef
Abdalla Hamdok, seit August 2019.
Elektrizität
230 V, 50 Hz. Häufig Spannungsschwankungen, ein Adapter wird empfohlen.
Zeitzone
Central Africa Time: MEZ +3
Übersicht
Khartum, die Hauptstadt des Sudan, liegt am Zusammenfluss des Blauen und des Weißen Nils. Zu den Touristenattraktionen von Karthum zählen der Omdurman-Kamelmarkt, der arabische Souk und das Nationalmuseum. Archäologische Ausgrabungsstätten von Interesse befinden sich in Bajrawiya, Naga und Meroe.
Der Dinder-Nationalpark an der Grenze zu Äthiopien, in dem zahlreiche Wildtierarten leben, ist einer der größten der Welt. Eine weitere Sehenswürdigkeit des Sudan ist das Rote Meer mit seinem klaren Wasser, vielen verschiedenen Fischarten und vorgelagerten Korallenriffen.
Sudan grenzt an Ägypten, das Rote Meer, Äthiopien, Eritrea, Kenia, Uganda, die Demokratische Republik Kongo, die Zentralafrikanische Republik, den Tschad und Libyen. Erst seit kurzen entwickelt sich hier der Tourismus, und außerhalb von Khartum stehen Kommunikationsmöglichkeiten und touristische Einrichtungen nur in begrenztem Maß zur Verfügung. Des Weiteren bestehen wegen gewalttätiger Unruhen Reisebeschränkungen für große Teile des Landes.
Anreise
Anreise mit dem Flugzeug
Von Deutschland, Österreich und der Schweiz aus werden keine Direktflüge in den Sudan angeboten.
Sudan Airways (SD), die nationale sudanesische Fluglinie, verbindet u.a. Addis Abeba (Äthiopien), Kairo (Ägypten), Jeddah und Riyadh (Saudi Arabien) mit Khartum.
Ab Frankfurt/M., Wien und Zürich fliegt Turkish Airlines (TK) über Istanbul nach Khartum; Ethiopian Airlines (ET) nimmt ab Frankfurt/M. und Wien eine Route über Addis Abeba; der Flug von Frankfurt/M. nach Addis Abeba wird auch von Lufthansa (LH) angeboten; von Wien nach Addis Abeba fliegt auch Austrian Airlines (OS).
Außerdem bieten Lufthansa (LH) ab Frankfurt/M. und Austrian Airlines (OS) ab Wien in Kooperation mit Egypt Air (MS) Flüge über Kairo nach Khartum an. Zubringerflüge nach Frankfurt/M. und Wien ab Zürich sind mit Swiss (LX) möglich.
Flugzeiten
Frankfurt/M. - Khartum: 12 Std.; Wien - Khartum: 12 Std. 30 Min.; Zürich - Khartum: 12 Std. 10 Min. (Die Reisezeiten variieren, je nach Länge der Aufenthalte.)
Ausreisegebühr
20 US$, Transitreisende sind bei einem Aufenthalt von bis zu 24 Std. davon ausgenommen.
Anreise mit dem Pkw
Auf dem Landweg ist der Sudan von Äthiopien aus über den Grenzübergang bei Metemma/Gallabat erreichbar; ob dieser geöffnet ist, sollten Reisende vorab erfragen. Von Ägypten aus überquert man die Grenze in den Sudan bei Assuan/Wadi Halfa.
Die Grenzen zu Eritrea und in den Tschad sind geschlossen. An den Grenzen zu Libyen und zur Zentralafrikanischen Republik muss jederzeit mit längeren Schließungen gerechnet werden.
Die Grenzgebiete zu Libyen, Ägypten und Tschad sind unsicher; es kommt immer wieder zu Gefechten mit Rebellen und Schleuserbanden.
Aktuelle Informationen zur Sicherheitslage an den Grenzübergängen sind bei den Auswärtigen Ämtern erhältlich.
Unterlagen: Der deutsche Führerschein ist ausreichend. Zusätzlich zu österreichischen und schweizerischen Führerscheinen ist ein Internationaler Führerschein erforderlich. Außerdem benötigen Reisende für die Einreise mit dem Pkw einen Carnet de Passage.
Anreise mit der Bahn
In den Sudan existieren keine grenzüberschreitenden Bahnverbindungen.
Anreise mit dem Schiff
Die beiden Häfen des Landes sind Port Sudan und Suakin am Roten Meer. Vor den Küsten des Sudan besteht die Gefahr der Piraterie.
Fähranbieter
Eine Autofähre von Nile Valley River Transport verkehrt einmal wöchentlich auf dem Nil zwischen Assuan (Ägypten) und Wadi Halfa (Fahrtzeit: min. 18 Std.).
Vor Ort unterwegs
Unterwegs mit dem Flugzeug
Sudan Airways (SD) bietet Inlandsflüge zwischen Khartum und El-Fasher, Geneina, Nyala sowie Port Sudan an.
Weitere Inlandsstrecken werden von Tarco Aviation (3T) und Badr Airlines (J4) bedient.
Unterwegs mit dem Auto/dem Bus
Das sudanesische Straßennetz hat eine Gesamtlänge von ca. 50.000 km. Bei Fahrten über Land ist die Unfallgefahr aufgrund der riskanten Fahrweise der Einheimischen, fehlender Markierungen und schlechter Straßen hoch. Nachtfahrten sollten nach Möglichkeit vermieden werden.
Zustand der Straßen
Die Hauptstrecken, wie etwa von Khartoum nach Port Sudan im Osten, Wadi Halfa im Norden und zur Grenze nach Äthiopien sind asphaltiert. Ansonsten ist die Beschaffenheit der Straßen eher schlecht. Im Norden des Landes sind verschiedene Straßen während der Regenzeit, von Juli bis September, häufig gesperrt.
Es ist ratsam, bei Überlandfahrten Ersatzteile mitzuführen und darauf zu achten, dass das Fahrzeug in gutem Zustand ist.
Autovermietung
Mietwägen sind in Khartum am Flughafen und in der Stadt sowie in weiteren größeren Städten erhältlich; auch mit Chauffeur. Mitunter vermitteln auch Hotels Mietwägen. Fahrer müssen mindestens 18 Jahre alt sein.
Taxi
Taxis sind an Taxiständen zu finden, können aber auch auf der Straße angehalten werden. Nicht alle Taxis besitzen Taxameter. Bei nicht vorhandenem Taxameter sollte der Fahrpreis unbedingt vor Fahrtantritt vereinbart werden.
Reisebus
U.a. verkehren Busse zwischen Khartoum, Kassala, Port Sudan und Gedarif, die an den Marktplätzen abfahren. Auch Lastwägen werden zum Personentransport genutzt; sie sind preiswerter, aber auch unbequemer als Busse.
Vorschriften
Verkehrsbestimmungen:
- Promillegrenze: 0,0 ‰, absolutes Alkoholverbot;
- Anschnallpflicht auf Vorder- und Rücksitzen;
- Telefonieren ist nur mit Freisprecheinrichtung erlaubt;
- Licht sollte ganztags eingeschaltet sein;
- Helmpflicht für Motorradfahrer.
Geschwindigkeitsbeschränkungen:
- innerorts: 50 km/h;
- auf Landstraßen: 90 km/h;
- auf Fernstraßen: 110 km/h;
- auf Autobahnen: 130 km/h.
Pannenhilfsdienst
Der ADAC-Auslands-Notruf bietet ADAC-Mitgliedern und Inhabern eines ADAC-Auslandskranken‑ und ‑unfallschutzes umfangreiche Hilfeleistungen bei Fahrzeugpannen, Verkehrsunfällen, Verlusten von Dokumenten und Geld bis hin zu medizinischen Notfällen. Die Notrufnummer ist rund um die Uhr erreichbar; bei Fahrzeugschäden: Tel. +49 (0)89 22 22 22, bei Erkrankungen: +49 (0)89 76 76 76.
Bei Pannen oder Unfällen mit dem Mietwagen ist zunächst der Autovermieter zu kontaktieren.
Dokumentation
Der deutsche Führerschein ist ausreichend. Zusätzlich zum österreichischen und schweizerischen Führerschein ist der Internationale Führerschein erforderlich. Außerdem benötigen Reisende für die Einreise mit dem Pkw einen Carnet de Passage sowie einen Geldmittelnachweis und eine Bescheinigung der sudanesischen Botschaft, dass das Fahrzeug verkehrstauglich ist.
Unterwegs in der Stadt
Um sich in Khartum fortzubewegen hat man die Auswahl zwischen den zahlreichen Kleinbussen, Taxis - mit und ohne Taxameter - sowie dreirädrigen Taxis, den sogenannten "Bajajs" oder "Rakshas", und den Fähren, die auf dem Nil verkehren.
Auch private Kleinbusse (Bakassi oder Boksi) sind auf den Straßen Khartums und in anderen großen Städten unterwegs. Sie haben keine festen Haltestellen und können per Handzeichen angehalten werden.
Vor Ort unterwegs mit der Bahn
Der Sudan verfügt über ein ausgedehntes Schienennetz von 5.500 Kilometern Länge, das allerdings in sehr schlechtem Zustand ist. Die einzige noch verbliebene regelmäßige Verbindung besteht zwischen Khartum und Wadi Halfa (Fahrtzeit: ca. 36 Std.). Es empfiehlt sich in der ersten Klasse zu reisen, da die zweite und dritte Klasse zumeist überfüllt sind.
Unterwegs mit dem Schiff
Zwischen den Städten am Nil verkehren Flussdampfer, die jedoch zum größten Teil für Touristen nicht zu empfehlen sind. Der Fahrplan hängt vom Wasserstand ab. Es empfiehlt sich, Lebensmittel und Wasser mitzunehmen.
Wichtige Flusshäfen sind Juba, Khartum, Kusti, Malakal, Nimule und Wadi Halfa.
Reisewarnung
Überblick
(Unverändert gültig seit: Thu, 14 Jan 2021 17:28:02 +0100)
Letzte Änderungen: Aktuelles (Einreise, Durch-und Weiterreise)
Lagen können sich schnell verändern und entwickeln. Wir empfehlen Ihnen:
- Verfolgen Sie Nachrichten und Wetterberichte
- Achten Sie auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz
- Abonnieren Sie unseren Newsletter oder nutzen Sie unsere App „Sicher Reisen"
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Letzte Änderungen:
Aktuelles (Einreise, Durch-und Weiterreise)
Aktuelles
Die Ausbreitung von COVID-19 führt weiterhin zu Einschränkungen im internationalen Luft- und Reiseverkehr und Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens.
Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in den Sudan wird derzeit gewarnt.
Epidemiologische Lage
Die epidemiologische Lage kann aufgrund der wenigen vorhandenen Daten nicht eingeschätzt werden. Derzeit werden PCR-Tests fast ausschließlich für Reisende durchgeführt. Laut offiziellen Angaben sind Khartum und in geringem Maße auch die Bundesstaaten Gezira, Red Sea und Darfur betroffen.
Der Sudan ist weiterhin als Risikogebiet eingestuft.
Aktuelle und detaillierte Zahlen bietet die Weltgesundheitsorganisation WHO.
Einreise
Die Einreise ist nur mit einem negativen PCR-Test, der bei Einreise nicht älter als 72 Stunden sein darf, möglich. Bei Einreise können zusätzliche Untersuchungen wie Fiebermessungen erfolgen. Für Reisende mit vorherigem Aufenthalt oder Transit in Südafrika, Großbritannien und den Niederlanden ist zusätzlich eine 14-tägige häusliche Quarantäne nach Ankunft in Sudan zwingend vorgeschrieben.
Durch- und Weiterreise
Die Durchreise ist nur mit einem negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, möglich.
Ein COVID-19-Test ist für die Ausreise grundsätzlich nicht vorgeschrieben. Abhängig von der genutzten Fluggesellschaft und dem Zielland, kann dieser jedoch verpflichtend sein.
Reiseverbindungen
Der internationale Flugverkehr findet statt.
Beschränkungen im Land
Derzeit gelten weder Ausgangssperre und noch Reisebeschränkungen im Land.
Hygieneregeln
Es gibt keine spezifischen Anordnungen.
- Achten Sie auf die Einhaltung der AHA-Vorschriften und befolgen Sie zusätzlich die Hinweise lokaler Behörden.
- Beachten Sie die Test- und Quarantänepflicht bei Einreise aus Risikogebieten (nicht Transit) nach Deutschland und kontaktieren Sie das Gesundheitsamt Ihres Aufenthaltsortes. Weitere Informationen zur Testpflicht bietet das Bundesministerium für Gesundheit.
- Aufenthalte in fremden Staaten können sich derzeit auf Einreisemöglichkeiten in andere Länder auswirken. Informieren Sie sich daher vor Antritt jeder Reise über aktuelle Bestimmungen zu Einreise, Durchreise und Quarantäne der jeweiligen Reiseländer über die Reise- und Sicherheitshinweise.
- Beachten Sie unsere fortlaufend aktualisierten Informationen zu COVID-19/Coronavirus.
Sicherheit
Von Reisen in die Grenzgebiete zu
- Libyen,
- Ägypten, mit Ausnahme der Hauptstrecke N1 über den Grenzübergang Wadi Halfa/Assuan,
- Tschad, sowie von Reisen
- in alle fünf Darfur-Teilregionen (Zentraldarfur, Ostdarfur, Norddafur, Westdafur und Süddarfur) im Westen des Sudan,
- in die Regionen Südkordofan und Blauer Nil
wird dringend abgeraten.
Von Reisen in das Gebiet entlang der Grenze zu Äthiopien in den Bundesstaaten Gedaref und Sennar, einschließlich des Dinder-Nationalparks, wird abgeraten.
Terrorismus
Es besteht weiterhin eine erhöhte Terrorismusgefahr im gesamten Sudan, auch wenn die letzten Anschlagsversuche einige Jahre zurückliegen. In verschiedenen Landesteilen wurden in den vergangenen Jahren vereinzelte Zellen, die Anschläge geplant hatten, durch sudanesische Behörden aufgedeckt.
- Seien Sie insbesondere an belebten Orten und bei besonderen Anlässen aufmerksam.
- Beachten Sie den weltweiten Sicherheitshinweis.
Innenpolitische Lage
Auch nach Bildung der Übergangsregierung halten Proteste, Demonstrationen und Streiks an. Die wirtschaftliche Lage ist angespannt. Gewaltsame Auseinandersetzungen und zum Teil erhebliche Verkehrsbehinderungen sind bei Protesten nicht ausgeschlossen.
Wegen Güterknappheit und Anpassung von Subventionen steigen die Preise für Grundnahrungsmittel stetig. Zugleich herrscht eine starke Inflation. Der Bargeldkreislauf verläuft fast ausschließlich außerhalb der Banken. Landesweit kommt es regelmäßig zu einer Knappheit wichtiger Güter, die zum Teil auch die Hauptstadt Khartum erfassen. Insbesondere herrscht häufig Treibstoffknappheit, vor Tankstellen bilden sich immer wieder sehr lange Schlangen.
In den Grenzgebieten zu Libyen, Ägypten und Tschad kommt es immer wieder zu Gefechten mit aus Libyen einsickernden Rebellen und Schleuserbanden.
Im Dinder-Nationalpark ist es in der Vergangenheit zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der Regierung und einer extremistischen islamistischen Gruppe gekommen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich dort noch weitere bewaffnete gewaltbereite Gruppen aufhalten.
Die Grenzen zu Eritrea und Tschad sind geschlossen. Auch die Grenzen zu Libyen und der Zentralafrikanischen Republik können jederzeit für längere Zeiträume geschlossen werden, wie Ende September 2019 geschehen.
An der Grenze zu Ägypten ist nur der Grenzübergang Assuan/Wadi Halfa geöffnet.
Ob der Grenzübergang Gallabat/Metemma zu Äthiopien geöffnet ist, muss im Einzelfall erfragt werden. Abseits der Hauptverkehrsroute besteht die Gefahr von Landminen.
Region Darfur
In den fünf Darfur-Teilregionen (Zentraldarfur, Ostdarfur, Norddafur, Westdafur und Süddarfur) im Westen des Sudan gibt es vereinzelt gewaltsame Auseinandersetzungen und Banditenunwesen. Es besteht zudem ein sehr hohes Entführungsrisiko.
Reisen nach Darfur bedürfen in jedem Fall der vorherigen Genehmigung der sudanesischen Regierung. Mitarbeiter von Hilfsorganisationen sollten die enge Abstimmung mit der VN und der sudanesischen Regierung (HAC, Humanitarian Affairs Commission) suchen, bei Dienst- oder journalistischen Reisen mit der deutschen Botschaft in Khartum und der Friedensmission UNAMID sowie dem VN-Sicherheitsdienst UNDSS.
Südkordofan (inkl. Abyei) Unity State und Blauer Nil
In den Regionen Südkordofan und Blauer Nil kommt es zu militärischen Kampfhandlungen.
In der Stadt Abyei und der gleichnamigen Grenzregion zwischen Nord- und Südsudan - die Grenze zwischen Sudan und Südsudan ist umstritten - kann sich die derzeitige Ruhe abhängig von lokalen und regionalen Ereignissen sehr schnell ändern.
Auch in ländlichen Räumen in Südkordofan und Blauer Nil, vor allem in den Nuba-Bergen, kommt es immer wieder zu Kampfhandlungen zwischen Armee und Rebellen sowie Bombenabwürfen durch die sudanesischen Streitkräfte.
Nördlicher Sudan
Im nördlichen Sudan, insbesondere für die Pyramiden von Meroe und Karima ist die Sicherheitslage aufgrund der umfangreichen Militär- und Polizeipräsenz Ägyptens und des Sudan gegenwärtig unter Kontrolle.
Ostsudan
Auch nach dem Friedensschluss zwischen der ostsudanesischen „Eastern Front" und der Regierung in Khartum sind in der Region viele Sicherheitskräfte präsent. Es kann zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen kommen.
- Seien Sie bei allen Reisen in Sudan besonders vorsichtig.
- Informieren Sie sich über die lokalen Medien.
- Meiden Sie Demonstrationen und größere Menschenansammlungen weiträumig.
- Verlassen Sie auf dem Weg nach Ägypten die Hauptstrecke nicht.
- Versuchen Sie nicht, Grenzen illegal zu übertreten.
- Meiden Sie das zwischen Sudan und Ägypten umstrittene Hala'ib-Dreieck.
- Planen Sie Reisen im Ostsudan sorgfältig und stimmen Sie sie mit den lokalen Behörden ab.
- Folgen Sie den Anweisungen lokaler Sicherheitskräfte.
Kriminalität
Die Kriminalität in Khartum und anderen Städten nimmt zu, befindet sich aber für afrikanische Verhältnisse auf niedrigem Niveau. Auf Flughäfen, Busstationen und Märkten besteht ein erhöhtes Risiko für Kleinkriminalität wie Taschendiebstähle und Handtaschenraub. Autoeinbrüche erfolgen hauptsächlich in Khartum.
Außerhalb der Städte, insbesondere in entlegenen Gebieten abseits der Verbindungsstraßen längs des Nils, muss mit Bandenkriminalität, bewaffneten Überfällen und auch Entführungen gerechnet werden. Im Oktober 2017 wurde eine 72-jährige Schweizer Helferin in Darfur entführt und erst nach mehr als einem Monat wieder freigelassen.
- Seien Sie nicht nachts unterwegs und unternehmen Sie Überlandfahrten möglichst immer in Gruppen mit mehreren Geländewagen.
- Bewahren Sie Geld, Ausweise, Führerschein, Flugscheine und andere wichtigen Dokumente sicher auf.
- Nehmen Sie nur das für die Dauer des Aufenthalts benötigte Bargeld und keine unnötigen Wertsachen mit.
- Seien Sie in größeren Menschenmengen wie an Flughäfen, an Busstationen und auf Märkten besonders aufmerksam und achten Sie auf Ihre Wertsachen.
- Seien Sie bei ungewohnten E-Mails, Gewinnmitteilungen, Angeboten und Hilfsersuchen angeblicher Bekannter skeptisch. Teilen Sie keine Daten von sich mit, sondern vergewissern Sie sich ggf. persönlich oder wenden Sie sich an die Polizei.
Natur und Klima
Es gibt verschiedene Vegetationsgürtel von der ariden Sahara im Norden bis zu semi-ariden Savannengebieten im Süden. Im Norden herrscht zum Teil extreme Dürre, insbesondere von April bis Oktober kommt es zu Sandstürmen.
Zu Beginn und Ende der Regenzeit von April bis Oktober können heftige Regenfälle zu Überflutungen und damit Beeinträchtigungen führen.
- Beachten Sie stets Verbote, Hinweisschilder und Warnungen sowie die Anweisungen lokaler Behörden.
Reiseinfos
Infrastruktur/Verkehr
Die Verkehrswege können aufgrund von Maßnahmen im Zusammenhang zur Eindämmung von COVID-19 beeinträchtigt sein, siehe Aktuelles.
Der Luftverkehr entspricht nicht europäischen Sicherheitsstandards. Alle sudanesischen Luftfahrtunternehmen stehen auf der gemeinschaftlichen Liste unsicherer Fluggesellschaften der EU. Flugreisen innerhalb des Landes bieten verschiedene sudanesische Luftfahrtgesellschaften an.
Die Infrastruktur in Sudan ist in vielerlei Hinsicht unzureichend. Versorgungsmängel (u. a. Treibstoffknappheit, Medikamentenmangel) sind weit verbreitet. So sind Reisen außerhalb des Großraums der Hauptstadt Khartum wegen mangelnder Infrastruktur und aufgrund von Sicherheitsgefährdungen oft nur eingeschränkt möglich.
Touristen benötigen für Reisen außerhalb Khartums keine Reisegenehmigung des sudanesischen Tourismusministeriums (travel permit) mehr.
Die Unfallgefahr bei Fahrten über Land darf wegen schlechter Straßen, fehlender Markierungen und der nicht selten unorthodoxen Fahrweise nicht unterschätzt werden. Nachtfahrten sollten ganz vermieden werden. Eine defensive Fahrweise ist dringend zu empfehlen. Medizinische Hilfe bei Unfällen steht in der Regel nicht zur Verfügung.
Aufgrund der Nachwirkungen des Bürgerkriegs in Südsudan, der Stammeskonflikte und der nach wie vor angespannten Situation an manchen Teilen der südlichen und östlichen Grenzen sowie v. a. aufgrund des Darfur-Konflikts ist eine Durchquerung des Landes weder in Nord-Süd- noch in Ost-West-Richtung gefahrlos möglich.
Reisen in den nördlichen Sudan zu den Pyramiden von Meroe und Karima sind unproblematisch und auf dem Landweg von Ägypten wieder möglich, jedoch ausschließlich über den Grenzübergang Assuan/Wadi Halfa.
Die Grenzen zu Eritrea und Tschad sind geschlossen. Ob der Grenzübergang Gallabat/Metemma zu Äthiopien geöffnet ist, muss im Einzelfall erfragt werden. Die Hauptverkehrsroute zu diesem Grenzübergang sollte nicht verlassen werden. Beim Versuch, Grenzen illegal zu überqueren, bestehen Gefahren durch nicht oder unzureichend gekennzeichnete Minenfelder sowie der längerfristigen Inhaftierung.
Tauchsport im Roten Meer ist bislang unproblematisch, jedoch sind Ausrüstungen einiger Veranstalter unfallträchtig.
- Planen Sie Reisen im Land sehr sorgfältig.
- Fahren Sie vorsichtig und defensiv sowie möglichst nur in Gruppen mit mehreren Geländefahrzeugen.
- Führen Sie bei Überlandfahrten möglichst mehrere Kopien Ihrer Reisedokumente mit, da diese manchmal an Kontrollposten eingesammelt werden.
- Versuchen Sie nicht, illegal Grenzen zu überqueren.
- Wählen Sie für Tauchsport nur Veranstalter mit gutem Ruf mit sicheren Ausrüstungen.
Führerschein
Der deutsche Führerschein ist für touristische Aufenthalte ausreichend.
Besondere Verhaltenshinweise/Ramadan
Reisende sollten sich in den islamisch geprägten Gebieten von Sudan den Verhaltensregeln anpassen. Das gilt insbesondere für das strikte Alkoholverbot.
Empfohlen wird weite, Arme und Beine bedeckende Kleidung, die auch gegen Moskitos schützt. Eine Kopfbedeckung ist nicht erforderlich, aber gegen Sonne und Staub sinnvoll. Essen, Trinken und Rauchen in der Öffentlichkeit im Fastenmonat Ramadan während der Tagesstunden ist verpönt.
Das Fotografieren und Filmen von Militäreinrichtungen, Uniformierten und aus Sicht der sudanesischen Behörden strategisch bedeutenden Objekten (Ministerien, militärische und polizeiliche, sowie andere öffentliche Einrichtungen aller Art, Bahnhöfe, Brücken, Flugplätze, selbst Friedhöfe) ist streng verboten, siehe Strafrecht.
Aufnahmen von Frauen, uniformierten Personen und Bettlern sowie in Flüchtlingslagern sollten nur mit besonderer Umsicht und nie ohne Einwilligung der Betroffenen erfolgen.
LGBTIQ
Sexuelle Handlungen zwischen Gleichgeschlechtlichen sind strafbar. In bestimmten Fällen, insbesondere bei Wiederholungstätern, droht eine lebenslange Haftstrafe.
- Beachten Sie die allgemeinen Hinweise für LGBTIQ.
Rechtliche Besonderheiten
In Sudan gilt die Scharia. Einfuhr, Herstellung, Handel, Transport, Konsum, Besitz und Erwerb von Drogen und auch Alkohol, Trunkenheit und zu freizügige Kleidung wie sehr kurze Hosen, Bikinioberteil, können, insbesondere bei Frauen, nach dem sudanesischen Strafgesetz und dem Public Order Law mit hohen Strafen (Haft, Geldstrafen, prinzipiell sogar mit Auspeitschen) geahndet werden. Gleiches gilt für Prostitution, Ehebruch und Homosexualität. Gleichfalls verboten ist der Besitz und Vertrieb pornographischer Materialien. In diesem Zusammenhang finden bei Einreise in den Sudan unregelmäßig Überprüfungen von Mobiltelefonen und Laptops statt, die gegebenenfalls beschlagnahmt werden.
Das Fotografieren und Filmen von Militäreinrichtungen, Uniformierten und aus Sicht der sudanesischen Behörden strategisch bedeutenden Objekten (Ministerien, militärische und polizeiliche, sowie andere öffentliche Einrichtungen aller Art, Bahnhöfe, Brücken, Flugplätze, selbst Friedhöfe) ist streng verboten und kann mit empfindlichen Strafen geahndet werden.
Geld/Kreditkarten
Landeswährung ist das Sudanesische Pfund (SDG). Kreditkarten und ausländische Bankkarten können im Sudan nicht verwendet werden. Reisende müssen Bargeld in hinreichender Menge zur Finanzierung ihres Aufenthaltes mitführen.
Einreise und Zoll
Ein- und auch Durchreisebestimmungen können aufgrund von Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 derzeit abweichen, siehe Aktuelles.
Einreise- und Einfuhrbestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreise- und Zollbestimmungen zur Einfuhr von Waren erhalten Sie nur direkt bei den Vertretungen Ihres Ziellandes.
Die Zollbestimmungen für Deutschland können Sie auf der Webseite des deutschen Zolls und per App "Zoll und Reise" finden oder dort telefonisch erfragen.
Reisedokumente
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:
- Reisepass: Ja
- Vorläufiger Reisepass: Nein
- Personalausweis: Nein
- Vorläufiger Personalausweis: Nein
- Kinderreisepass: Nein
Anmerkungen/Mindestrestgültigkeit:
Reisedokumente müssen im Zeitpunkt der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.
Das Reisedokument darf keine israelischen Stempel enthalten.
Visum
Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise ein Visum.
Dieses muss vor der Einreise bei den zuständigen Auslandsvertretungen, in Deutschland der Botschaft der Republik Sudan in Berlin, beantragt werden.
Registrierung
Reisende müssen sich binnen drei Tagen beim Ausländeramt des Aufenthaltsortes registrieren. Hotels bieten ihren Gästen in der Regel gegen Gebühr an, die Registrierung zu erledigen.
Reisen in die USA nach Aufenthalten in Sudan
Reisen nach Sudan können sich auf spätere Einreisen in die USA auswirken. Weitere Informationen dazu finden Sie in den Reise- und Sicherheitshinweisen USA.
Minderjährige
Es sind keine besonderen Bestimmungen für die Einreise von Minderjährigen bekannt.
- Beachten Sie ggf. die Hinweise für eine Einverständniserklärung für Minderjährige.
Einfuhrbestimmungen
Die undeklarierte Ein- und Ausfuhr von Fremdwährung ist bis einem Gegenwert von 3.000 US-Dollar erlaubt.
Die Ausfuhr von Gold ist ohne offizielle Genehmigung bei strengen Strafen verboten.
Die Einfuhr von Alkohol, Obst und Gemüse, Schweinefleisch und pornographischen Zeitungen, Männermagazinen bzw. Zeitschriften mit freizügigen Abbildungen von Frauen und Männern und vergleichbaren Filmen sowie Waren aus Israel ist verboten.
Gegenstände des täglichen persönlichen Bedarfs dürfen eingeführt werden. Hochwertige technische Geräte, die erkennbar neu sind und nicht zum Reisebedarf gehören, wie zum Beispiel Küchenmaschinen, müssen eventuell verzollt werden.
Die Ausfuhr von Funden aus den antiken Grabungsstätten und geschützten Pflanzen und Tieren (u. a. Elfenbein, siehe auch Anhang zum Washingtoner Artenschutzabkommen) ist nicht erlaubt.
Heimtiere
Tierhalter müssen Impfzeugnisse (z.B. europäischer Heimtierausweis) mit Tollwutimpfung und in Europa gängigen Regelimpfungen vorlegen. Impfungen dürfen nicht mehr als 12 Monate zurückliegen. Daneben wird ein amtsärztliches Zeugnis benötigt, welches nicht älter als 10 Tage sein darf.
Gesundheit
Aktuelles
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Erkrankung COVID-19, die durch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöst wird, zur Pandemie erklärt.
- Beachten Sie die fortlaufend aktualisierten Informationen zu COVID-19 sowie die Hinweise im Merkblatt COVID-19, auf den Seiten der WHO, des RKI und der BZgA.
Masern
Die WHO hat im Januar 2019 das Verzögern oder Auslassen von Impfungen zur Bedrohung der globalen Gesundheit erklärt. Insbesondere der fehlende Impfschutz gegen Masern birgt bei international steigenden Fallzahlen ein hohes Risiko.
- Überprüfen Sie im Rahmen der Reisevorbereitung Ihren sowie den Impfschutz Ihrer Kinder gegen Masern und lassen diesen ggf. ergänzen.
Impfschutz
Für die direkte Einreise aus Deutschland sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet ist für alle Reisenden ab dem Alter von einem Jahr eine Gelbfieberimpfung nachzuweisen.
Der Süden Sudans (südlich des 15. Breitengrades) gilt als Gelbfiebergebiet, eine Gelbfieberimpfung ist hier auch aus medizinischen Gründen empfohlen.
Reisende unter 4 Wochen Reisezeit sollten einen vollständigen Impfschutz gegen Poliomyelitis (Kinderlähmung) mit Auffrischimpfungen alle 10 Jahre haben. Einwohner und Langzeitreisenden über 4 Wochen wird gemäß WHO eine Auffrischimpfung 4 Wochen bis 12 Monate vor Ausreise empfohlen, siehe Merkblatt Poliomyelitis.
- Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden.
- Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Polio, Gelbfieber (s.o.) und Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Typhus, Tollwut sowie Meningokokken-Krankheit (ACWY) empfohlen.
- Beachten Sie die Anwendungshinweise und Hilfen für die Indikationsstellung im Merkblatt Reise-Impfempfehlungen.
- Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die DTG.
Dengue-Fieber
Dengue-Viren werden im Südosten des Landes, einschließlich der Provinz Süd-Kordofan, durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher und betrifft zunehmend auch Reisende. In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern schwerwiegende Komplikationen inkl. möglicher Todesfolge auf. Insgesamt sind Komplikationen bei Reisenden jedoch selten. Es existiert weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie gegen Dengue-Fieber, siehe Merkblatt Dengue-Fieber.
- Schützen Sie sich zur Vermeidung von Dengue-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.
Malaria
Malaria wird durch dämmerungs- und nachtaktive Anopheles-Mücken übertragen. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann noch Wochen bis Monate nach Aufenthalt im Risikogebiet ausbrechen, siehe Merkblatt Malaria.
- Stellen Sie sich beim Auftreten von Fieber während oder auch noch Monate nach einer entsprechenden Reise schnellstmöglich beim Arzt vor und weisen Sie ihn auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet hin.
In den südlichen Landesteilen gibt es ein ganzjährig hohes Malariarisiko. In den nördlichen Wüstengebieten, am Roten Meer und in den Städten Khartum und Port Sudan ist das Risiko insgesamt als etwas geringer einzustufen. Etwa 90% der Fälle sind auf Plasmodium falciparum (Malaria Tropica) zurückzuführen.
Schützen Sie sich zur Vermeidung von Malaria im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Insektenstichen. Speziell sollten Sie auf folgende Punkte achten:
- Tragen Sie körperbedeckende, helle Kleidung (lange Hosen, lange Hemden).
- Applizieren Sie wiederholt Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen, tagsüber (Dengue) sowie in den Abendstunden und nachts (Malaria).
- Schlafen Sie ggf. unter einem imprägnierten Moskitonetz.
Neben der notwendigen Expositionsprophylaxe ist ganzjährig und landesweit eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) sinnvoll. Hierfür sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z. B. Atovaquon-Proguanil, Doxycyclin, Mefloquin) auf dem deutschen Markt erhältlich.
- Besprechen Sie die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner oder Reisemediziner.
- Die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats wird empfohlen.
HIV/AIDS
Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes HIV-Übertragungsrisiko.
- Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.
Durchfallerkrankungen
Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe Merkblatt Durchfallerkrankungen. Jedes Jahr werden Fälle von akuter wässriger Diarrhö und Cholera gemeldet, teilweise auch im Rahmen größerer Ausbrüche. Beide Erkrankungen sind im Sudan endemisch. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und auch Cholera (s.u.) jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:
- Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser. Durch Kauf von Flaschenwasser mit Kohlensäure kann eine bereits zuvor geöffnete Flasche leichter identifiziert werden.
- Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.
- Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.
- Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.
- Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.
- Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.
- Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.
Cholera
Cholera wird über ungenügend aufbereitetes Trinkwasser oder rohe Lebensmittel übertragen und kann daher gut durch entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene vermieden werden. Nur ein kleiner Teil der an Cholera infizierten Menschen erkrankt und von diesen wiederum die Mehrzahl mit einem vergleichsweise milden Verlauf. Die Indikation für eine Choleraimpfung ist nur sehr selten gegeben, in der Regel nur bei besonderen Expositionen wie z.B. der Arbeit im Krankenhaus mit Cholerapatienten, siehe Merkblatt Cholera.
- Lassen Sie sich hinsichtlich Ihres Risikoprofils ggf. durch einen Tropen- oder Reisemediziner beraten.
MERS (Middle East Respiratory Syndrome)
Diese Infektionskrankheit löst seit 2012 vorrangig in Ländern der Arabischen Halbinsel vereinzelt schwere Atemwegserkrankungen aus. Ursache ist ein Coronavirus (MERS-CoV), dessen Biologie nicht abschließend geklärt ist. Kamele scheinen an der Übertragung auf den Menschen beteiligt zu sein. Zu Übertragungen von Mensch zu Mensch kam es nur bei sehr engem Kontakt zu Kranken, siehe Merkblatt MERS-Coronavirus.
- Vermeiden Sie zur Krankheitsprävention unnötigen Kontakt mit Kamelen.
Schistosomiasis (Bilharziose)
Die Bilharziose wird beim Baden, Waten oder anderen Freizeitaktivitäten im oder am Süßwasser durch das Eindringen der Wurmlarven durch die intakte Haut übertragen, siehe auch Merkblatt Schistosomiasis.
- Sehen Sie vom Baden in Süßwassergewässern konsequent ab.
Schlafkrankheit (Afrikanische Trypanosomiasis)
In den südlichen Landesteilen des Sudan kann es zu einer Infektion mit dem Erreger der Schlafkrankheit kommen, die durch große tagaktive Fliegen (TseTse) mit einem schmerzhaften Stich auch durch dünneren Stoff hindurch übertragen werden kann.
- Vermeiden Sie Fliegenstiche durch angemessenes Verhalten (u.a. Vorsicht bei Fahrten mit offenen Fahrzeugen) und entsprechende feste, lange Kleidung, auch stabiles Schuhwerk ist hier besonders angeraten.
Meningitis
Die bakterielle Hirnhautentzündung tritt mit hauptsächlicher Übertragung in den trockenen Monaten Dezember bis Mai auf. Entsprechend der Reiseform und Reisezeit kann eine Impfung (Beachte: Kombinationsimpfstoff gegen die vier Meningokokken-Typen ACWY) auch bei einer Aufenthaltsdauer unter 4 Wochen indiziert sein.
Viszerale Leishmaniasis (Kala-Azar)
Diese Erkrankung ist im Sudan endemisch. Bei diesem Subtyp der Erkrankung handelt es sich um eine die inneren Organe befallende tödliche Infektion. Schutz vor der vorwiegend Dämmerungs- und nachtaktiven Überträgermücke beachten!
Gifttiere
In allen tropischen Ländern kommen eine Reihe teilweise gefährlicher Giftschlangen vor, deren Biss schwere Körperschäden inkl. Todesfolge bewirken kann, dennoch sind Schlangenbisse ungewöhnlich und erfolgen selten unprovoziert! Viele Schlangen sind nachtaktiv, daher nachts möglichst nicht im Freien umherlaufen. Nicht in Erdlöcher oder -spalten, unter Steine bzw. Reisig, Zweige und ähnlich unübersichtliches Material greifen. Werden Schlangen angetroffen, sollte ein gebührender Abstand eingehalten werden. Keinesfalls sollten sie angefasst, gefangen oder provoziert werden. Auch kommen einige recht giftige Spinnen- und Skorpionarten, daneben auch andere Tiere mit potentiell starker Giftwirkung (z. B. bestimmte z. T. auffällig gefärbte Schmetterlingsraupen, Hundertfüßer, Ameisen u. a.) vor. Auch diese Tiere sollten nicht angefasst oder gereizt werden, ansonsten gilt auch hier: Vorsicht, wohin man greift, wohin man tritt und wohin man sich setzt oder legt. Vor Benutzung von Bettdecken und -laken, Kleidungsstücken, Schuhwerk, Kopfbedeckungen evtl. vorhandene giftige "Untermieter" durch sorgfältiges Ausschütteln entfernen.
Weitere Tropen- und Infektionserkrankungen kommen vor, allerdings in sehr unterschiedlicher Gefährdung für den Reisenden.
Medizinische Versorgung
Die medizinische Versorgung im Lande ist insbesondere in den ländlichen Regionen vielfach technisch, apparativ und/oder hygienisch problematisch. In Khartum ist die Versorgung insgesamt besser, aber auch hier nicht mit Europa zu vergleichen. Durch den langjährigen Bürgerkrieg sind vor allem im Süden des Landes weiterhin große Teile der medizinischen Infrastruktur zerstört. Oft fehlen auch europäisch ausgebildete Englisch oder Französisch sprechende Ärzte.
- Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Kranken- und Rückholversicherung ab. Ausführliche Informationen bietet die Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung - Ausland.
- Nehmen Sie eine individuelle Reiseapotheke mit und schützen Sie diese unterwegs gegen hohe Temperaturen, siehe Merkblatt Reiseapotheke.
- Lassen Sie sich vor einer Reise durch tropenmedizinische Beratungsstellen, Tropenmediziner oder Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen, auch wenn Sie aus anderen Regionen schon Tropenerfahrung haben. Entsprechende Ärzte finden Sie z. B. über die DTG.
Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss:
- Alle Angaben sind zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes.
- Die Empfehlungen sind auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbes. bei längeren Aufenthalten vor Ort, zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten.
- Alle Angaben sind stets auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden und erfordern ggf. eine medizinische Beratung.
- Die medizinischen Hinweise sind trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder stets vollkommen aktuell sein. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.
Länderinfos zu Ihrem Reiseland
Hier finden Sie Adressen zuständiger diplomatischer Vertretungen und Informationen zur Politik und zu den bilateralen Beziehungen mit Deutschland.
Weitere Hinweise für Ihre Reise
Pass- und Visabestimmungen
Nationalitäten
Pass erforderlich | Visum erforderlich | Rückflugticket erforderlich | |
---|---|---|---|
Türkei | Ja | Ja | Ja |
Andere EU-Länder | Ja | Ja | Ja |
Schweiz | Ja | Ja | Ja |
Österreich | Ja | Ja | Ja |
Deutschland | Ja | Ja | Ja |
Reisepassinformationen
Allgemein erforderlich, muss bei der Einreise noch mindestens 6 Monate gültig sein.
Anmerkung zum Reisepass
Für den Besuch mancher Regionen des Sudan ist eine Sondergenehmigung erforderlich, die beim Passport and Immigration Office erhältlich ist. Anschrift: Ministry of Interior, Khartoum. Die Ausstellung dauert gewöhnlich fünf Tage.
Visa für private Kfz-Reisen sind derzeit nicht erhältlich.
Visainformationen
Erforderlich u.a. für Staatsangehörige der in der obigen Tabelle genannten Länder.
Türkische Staatsangehörige können bei der Einreise ein Visum beantragen, wenn sie direkt aus der Türkei einreisen.
Kosten
Deutschland, Östereich
Einreisevisum: 60 € (max. 1 Monat gültig).
Einreisevisum: 180 € (mehrmmalige Einreise, 3 Monate gültig).
Schweiz
Touristen-/Geschäfts-/Transitvisum: 100 CHF (einmalige Einreise, max. 2 Monate Aufenthalt).
Visaarten und Kosten
Touristen-, Geschäfts- und Transitvisum.
Gültigkeit
Einreise muss innerhalb eines Monats ab dem Tag der Visumausstellung erfolgen. Aufenthalt bis zu 1 Monat (Aufenthaltsdauer liegt im Ermessen der Einwanderungsbehörde). Verlängerung vor Ort möglich.
Transitvisum: 72 Std. Aufenthalt. Weitere Auskünfte von der zuständigen konsularischen Vertretung (s. Kontaktadressen).
Transit
Transitreisende, die innerhalb von 6 Std. mit dem nächsten Flugzeug weiterreisen, gültige Weiter- bzw. Rückreisedokumente besitzen und den Transitraum nicht verlassen, benötigen kein Transitvisum.
Antrag
Persönlich oder per Post bei der Konsularabteilung der Botschaft (s. Kontaktadressen).
U.a. türkische Staatsbürger können bei der Einreise ein Visum beantragen, wenn sie direkt aus der Türkei einreisen.
Antrag erforderlich
Touristenvisum:
(a) 1 Antragsformular mit Fingerabdruck.
(b) 1 aktuelles Passfoto.
(c) Reisepass, der bei der Einreise noch mindestens 6 Monate gültig ist und über drei leere Seiten verfügt.
(d) Gebühr (per Überweisung).
(f) Kopie der Hotelbuchung oder Bestätigung der Gastgeber.
(g) Ggf. Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland, Österreich oder die Schweiz.
Geschäftsvisum zusätzlich:
(h) Entsendungsschreiben mit genauen Angaben zur Reise und Einladungsschreiben einer sudanesischen Firma.
Der postalischen Antragstellung ist ein frankierter Einschreiben-Rückumschlag beizufügen.
Temporärer Wohnsitz
Anfragen an die zuständige konsularische Vertretung.
Bearbeitungsdauer
7 Konsulararbeitstage in Wien.
Expressbearbeitung: 7 Arbeitstage in Berlin.
3-5 Arbeitstage in Genf.
Gesetzlich vorgeschriebene Registrierung
Wer länger als 3 Tage bleibt, muss sich beim Alien Registration Office Khartum registrieren lassen (Aliens Registration Office, c/o Ministry of Interior, P.O. Box 288, Tel: 83 78 10 84. Größere Hotels (z.B. Khartum Hilton) übernehmen die Registrierung auf Anfrage ihrer Gäste gegen Gebühr.
Einreise mit Kindern
Deutsche: Maschinenlesbarer Kinderreisepass (mind. 3 freie Seiten) oder eigener Reisepass.
Österreicher: Eigener Reisepass.
Schweizer: Eigener Reisepass.
Türken: Eigener Reisepass.
Anmerkung: Für die Kinder gelten jeweils die gleichen Visumbestimmungen wie für ihre Eltern.
Achtung: Alleinreisende Minderjährige benötigen eine notariell beglaubigte Reiseerlaubnis der abwesenden Erziehungsberechtigten/Eltern(-teile).
Seit dem 27. Juni 2012 benötigen Kinder für Reisen in das Ausland (auch innerhalb der EU) ein eigenes Reisedokument (Reisepass / Kinderreisepass). Eintragungen von Kindern in den elterlichen Reisepass sind nicht mehr möglich.
Einreisebeschränkungen
Die sudanesische Regierung verweigert Staatsbürgern von Israel sowie Inhabern von Reisepässen mit israelischen Sichtvermerken (gültig oder abgelaufen) die Ein- und Durchreise.
Reisepassinformationen
Allgemein erforderlich, muss bei der Einreise noch mindestens 6 Monate gültig sein.
Visainformationen
Erforderlich u.a. für Staatsangehörige der in der obigen Tabelle genannten Länder.
Türkische Staatsangehörige können bei der Einreise ein Visum beantragen, wenn sie direkt aus der Türkei einreisen.
Gesundheitsvorsorge
Impfungen
Vaccination identifier | ||
---|---|---|
Essen & Trinken | ||
Besondere Vorsichtsmaßnahmen | Gesundheitszeugnis erforderlich | |
Malaria | 3 | - |
Typhus & Polio | Ja | - |
Cholera | 2 | |
Gelbfieber | 1 |
Übersicht
Die medizinische Versorgung ist mit der in Europa nicht zu vergleichen und ist vielfach technisch, apparativ oder hygienisch problematisch. Oft fehlen auch europäisch ausgebildete, Englisch oder Französisch sprechende Ärzte.
Ein ausreichender, weltweit gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung werden daher dringend empfohlen.
Eine individuelle Reiseapotheke sollte mitgenommen und unterwegs den Temperaturen entsprechend geschützt werden.
Anmerkungen Impfungen
[1] Eine Impfbescheinigung gegen Gelbfieber wird von allen Reisenden verlangt, die innerhalb von sechs Tagen nach Aufenthalt in den von der WHO ausgewiesenen Infektionsgebieten einreisen wollen und über neun Monate alt sind. Ausgenommen sind Transitreisende, die im Sudan den Flughafen nicht verlassen.
Beim Verlassen des Sudans wird u. U. eine Impfbescheinigung gegen Gelbfieber verlangt.
Im Sudan gilt das Territorium südlich des 15. Breitengrades als Gelbfieber-Infektionsgebiet. Daher empfiehlt die WHO unabhängig von der Landesvorschriften nachdrücklich die Impfung für alle Reisenden in Gelbfieber-Infektionsgebiete.
[2] Eine Impfbescheinigung gegen Cholera wird von allen Reisenden verlangt, die innerhalb von sechs Tagen nach Aufenthalt in den von der WHO ausgewiesenen Infektionsgebieten einreisen wollen.
Das Risiko einer Cholera-Infektion besteht. Da die Wirksamkeit der Schutzimpfung umstritten ist, empfiehlt es sich, rechtzeitig vor Antritt der Reise ärztlichen Rat einzuholen. Um sich zu schützen sollte man eine sorgfältige Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene anwenden. Eine Impfung ist in einigen Fällen, z.B. bei Hilfseinsätzen, zu empfehlen.
[3] Ein hohes Malariarisiko besteht ganzjährig in den südlichen und zentralen Landesteilen. Im Norden des Landes sowie an der Küste des Roten Meeres ist die Ansteckungsgefahr saisonal und gering. Khartoum und Port Sudan gelten als malariafrei. Die vorherrschende gefährlichere Form Plasmodium falciparum soll hochgradig chloroquinresistent sein.
Essen und Trinken
Wegen der Gefahr möglicher Infektionen ist auf eine sorgfältige Trinkwasser- und Nahrungsmittelhygiene zu achten. Wasser sollte generell vor dem Trinken, Zähneputzen und vor der Eiswürfelbereitung entweder abgekocht oder anderweitig sterilisiert werden oder abgepackt gekauft werden. Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist.
Andere Risiken
Die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene (u.a. gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Mumps, Masern, Röteln, Pneumokokken und Influenza) sollten vor der Reise ggf. aufgefrischt werden.
Bilharziose-Erreger kommen landesweit in Teichen und Flüssen vor allem im Nildelta und in den südlichen Provinzen vor. Das Schwimmen und Waten in Binnengewässern sollte daher vermieden werden. Gut gepflegte Schwimmbecken mit gechlortem Wasser sind unbedenklich.
Das durch Stechmücken übertragene Dengue-Fieber kommt landesweit vor. Es empfiehlt sich ein wirksamer Insektenschutz.
Ebenfalls landesweit tritt die durch Insekten verursachte Filariose auf. Reisende reduzieren die Übertragungsgefahr, wenn sie einen wirksamen Insektenschutz benutzen.
Fleckfieber tritt vor allem im Süden auf. Das Fieber wird durch Kleiderläuse ausgelöst. Um sich zu schützen sollte man regelmäßige Körper- und Kleiderhygiene betreiben. Nur in seltenen Fällen sollte eine Impfung erwogen werden.
Hepatitis A und E sowie Hepatitis B kommen landesweit vor. Eine Hepatitis A-Schutzimpfung wird generell empfohlen. Die Impfung gegen Hepatitis B sollte bei längerem Aufenthalt und engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sowie allgemein bei Kindern und Jugendlichen erfolgen.
HIV/Aids ist eine große Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen und Bluttransfusionen können ein erhebliches Gesundheitsrisiko bergen. Lastwagenfahrer mit Ziel Äquatorial-Provinz können vor Weiterreise nach Juba auf HIV getestet werden.
Die durch Schmetterlingsmücken übertragene Leishmaniose kommt landesweit vor. Schutz bieten hautbedeckende Kleidung und insektenabweisende Mittel.
Epidemieartige Ausbrüche der Meningokokken-Meningitis können von Dezember bis Mai in den ländlichen Gebieten vor allem im Süden auftreten. Um sich zu schützen, sollte man sich impfen lassen und große Menschenansammlungen meiden.
Die durch tagaktive Tse Tse-Fliegen übertragene Schlafkrankheit kommt vor allem im Süden des Landes vor. Schutz bietet eine entsprechende Kleidung.
Tollwut kommt landesweit vor. Überträger sind u.a. streunende Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Reisenden wird bei besonderer Exposition eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Tuberkulose kommt vor. Bei besonderer Exposition empfiehlt sich eine Impfung.
Zeckenbissfieber kommt vor allem im Süden vor. Schutzmaßnahmen sind hautbedeckende Kleidung, Insektenschutzmittel und Körperkontrolle auf Zecken nach Aufenthalt in Gras- und Savannenlandschaften.
In allen tropischen Ländern gibt es eine Reihe an Gifttieren, deren Bisse oder Stiche schwere Körperschäden oder den Tod zur Folge haben können. Daher sollte man Abstand von Schlangen, Skorpionen, auffällig gefärbten Insekten und Spinnen halten. Keinesfalls unter Laub, in Erdlöcher oder in Steinspalten fassen.
Gesundheitszeugnis
Ein negativer HIV-Test kann bei der Einreise verlangt werden und wird von allen Personen verlangt, die sich länger als 90 Tage im Sudan aufhalten wollen.
Geld
Währung
1 (neues) Sudanesisches Pfund = 100 Piaster. Währungskürzel: SDG (ISO-Code). Banknoten gibt es im Wert von 50, 20, 10, 5, 2 und 1 SDG. Münzen sind im Wert von 50, 20, 10, 5 und 1 Piaster in Umlauf.
Das (neue) sudanesische Pfund ersetzte den sudanesischen Dinar.
Kreditkarten
Werden derzeit nicht angenommen.
Geldautomaten
Bankkarten
Ausländische Bankkarten jeglicher Art werden nicht von sudanesischen Geldautomaten angenommen.
Reiseschecks
Reiseschecks werden im Sudan nicht akzeptiert.
Öffnungszeiten der Bank
Sa-Do 08.00-14.00 Uhr.
Devisenbestimmungen
Keine Ein- und Ausfuhrbeschränkungen für Fremdwährungen, Deklarationspflicht für Summen ab einem Gegenwert von 3.000 US$. Die Ein- und Ausfuhr der Landeswährung ist nicht gestattet.
Geldwechsel
Die Strafen für Geldwechsel auf dem Schwarzmarkt sind hoch. Geld sollte nur bei offiziellen Wechselstuben oder in Banken eingetauscht und Quittungen aufbewahrt werden.
Es empfiehlt sich die Mitnahme von US-Dollar oder Euro in bar (außerhalb der Hauptstadt nur US-Dollar). US-Dollar-Banknoten müssen nach 2003 gedruckt worden sein, sonst werden sie nicht angenommen.
Währungen
SDG
Sprache
Überblick
Amtssprache ist Arabisch, daneben werden afrikanische Sprachen und Englisch als Bildungssprache gesprochen.
Öffentliche Feiertage
Liste der gesetzlichen Feiertage
2021
- 01 Jan Unabhängigkeitstag
- 30 Jun Tag der Revolution
- 25 Dec Weihnachten
Anmerkung
Die angegebenen Daten für islamische Feiertage sind nach dem Mondkalender berechnet und verschieben sich daher von Jahr zu Jahr.
Während des Fastenmonats Ramadan, der dem Festtag Eid al-Fitr vorangeht, ist es Muslimen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang untersagt zu essen, zu trinken oder zu rauchen, wodurch es zu Unterbrechungen oder Abweichungen im normalen Geschäftsablauf (u. a. reduzierte Öffnungszeiten von Geschäften und Behörden) und deshalb zu Einschränkungen für Reisende kommen kann.
Viele Restaurants außerhalb der Hotels sind tagsüber geschlossen, und der Genuss von Alkohol und Zigaretten ist nur eingeschränkt möglich bzw. z. T. sogar strikt verboten, auch für nichtmuslimische Urlauber. In Hotelanlagen muss damit gerechnet werden, dass Mahlzeiten und Getränke während des Ramadan nur im Hotelrestaurant bzw. auf dem Zimmer eingenommen werden dürfen.
Reisende sollten mit erhöhter Sensibilität in religiösen Angelegenheiten sowie in Fragen der Respektierung islamischer Traditionen rechnen.
Einige Unterbrechungen können auch während des Eid al-Fitr auftreten. Dieses Fest, ebenso wie das Eid al-Adha, hat keine bestimmte Zeitdauer und kann je nach Region 2-10 Tage dauern.
Zollfrei Einkaufen
Überblick
Folgende Artikel können zollfrei in den Sudan eingeführt werden (Personen ab 20 J.):
200 Zigaretten oder 50 Zigarren oder 450 g Tabak;
Parfüm oder Eau de Toilette für den persönlichen Bedarf;
andere Waren für den persönlichen Bedarf (jedoch kein Alkohol).
Exportbeschränkungen
Gold darf nur mit offizieller Genehmigung ausgeführt werden.
Importbestimmungen
Für die Einfuhr von Schusswaffen wird eine Einfuhrgenehmigung benötigt.
Verbotene Importe
Israelische Waren, Alkohol, Drogen, Obst und Gemüse, Schweinefleisch und Schweinefleischerzeugnisse, pornografisches Material und Zeitschriften mit freizügigen Abbildungen (praktisch jede westliche Zeitschrift).
Verbotene Exporte
Funde aus antiken Grabungsstätten, geschützte Pflanzen und Tiere (u.a. Elfenbein).
Weitere Informationen sind vom sudanesischen Zoll erhältlich.
Kontaktadressen
Botschaft der Republik Sudan
Honorarkonsulate in Bremen und Idstein.
+49 (0)30 890 69 80. Konsularabt.: +49 (0)30 88 71 11 60.
http://www.sudanembassy.de
http://www.sudanembassy.de
Mo-Fr 09.00-16.00 Uhr. Konsularabt.: Mo-Fr 09.30-14.00 Uhr (telefonische Auskünfte 09.30-12.00 Uhr).
Kurfürstendamm 151
Berlin
10709
Germany
Botschaft der Republik Sudan
+43 (0)1 710 23 43/44/45.
Mo-Fr 09.00-16.00 Uhr. Konsularabt.: Mo-Mi 10.00-12.00 Uhr.
Reisnerstraße 29/5
Wien
1030
Austria
Botschaft der Republik Sudan
+41 (0)22 731 26 66. Konsularabt.: (022) 731 74 65.
http://www.sudanmission.ch
http://www.sudanmission.ch
Mo-Do 09.00-13.00 und 14.00-17.00 Uhr. Konsularabt.: Mo-Fr 09.30-12.30 Uhr (nur Visa).
51 Avenue Blanc, 3ème étage
Genf
1202
Switzerland
Wirtschaft
Geschäftsetikette
Leichter Anzug bzw. Kostüm sind angemessen. Die islamischen Bräuche sollten in den entsprechenden Regionen beachtet werden. In Geschäftskreisen wird viel Englisch gesprochen, über ein paar Worte Arabisch freut sich jedoch jeder sudanesische Geschäftspartner. Geduld und Höflichkeit werden geschätzt. Visitenkarten sollten eine arabische Übersetzung auf der Rückseite vorweisen.
Öffnungszeiten
Geschäftszeiten: Sa-Do 08.00-14.30 Uhr.
Geschäftskontakte
Handelsabteilung der Botschaft von Sudan
Kurfürstendamm 151, D-10709 Berlin
Tel: (030) 890 69 80.
Österreichisch-Arabische Handelskammer
Lobkowitzplatz 1, A-1015 Wien
Tel: (01) 513 39 65.
Internet: www.aacc.at
Sudan Chamber of Commerce (Handelskammer)
PO Box 81, Khartoum. Tel: (011) 77 23 46.
Sudan Development Corporation (SDC)
PO Box 710, 21 al-Amarat, Khartoum
Tel: (011) 47 21 51.
Kommunikation
Telefon
Die Landesvorwahl ist 00249. Die nationale Telefongesellschaft heißt Sudatel Telecom Group (Internet: www.sudatel.sd). Es gibt öffentliche Kartentelefone (grüne Telefonzellen, funktionieren meist nur tagsüber). Telefonkarten sind bei Niederlassungen von Sudatel erhältlich. Auslandsgespräche können problemlos von größeren Städten und von Telefonzentren geführt werden. Internetcafés bieten auch Internettelefonie an.
Mobiltelefon
GSM 900/1800. Mobilfunknetz betreiben u.a. Sudatel (Internet: www.sudatel.sd). Roaming-Verträge bestehen mit Mobilfunkgesellschaften u.a. in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Empfangs-/Sendebereich in den größeren Städten.
Internet
Anbieter wie Sudatel bieten mobiles Surfen im Internet an. Internetcafés sind vor allem in den großen Städten zu finden, in ländlichen Gebieten können die Gebühren in den vereinzelten Cafés sehr hoch sein.
Post
Luftpost nach Europa ist bis zu einer Woche unterwegs. Öffnungszeiten der Postämter: Sa-Do 08.30-13.00 und 17.30-18.30 Uhr.
Radio
Da sich der Einsatz der Kurzwellenfrequenzen im Verlauf eines Jahres mehrfach ändert, empfiehlt es sich, die aktuellen Frequenzen direkt beim Kundenservice der Deutschen Welle (Tel: (+49) (0228) 429 32 08. Internet: www.dw-world.de) anzufordern.
Sehenswürdigkeiten
Ausflüge
Ein Besuch der Gezira-Modellfarm oder ein Ausflug am Nil entlang zum Jebel-Aulia-Damm bieten sich an.
Khartoum
Die Hauptstadt liegt am Zusammenfluss des Blauen und Weißen Nils. Mit der
ehemaligen Hauptstadt Omdurman und Nord-Khartoum bildet sie eine
Einheit, die die »Drei-Städte-Hauptstadt« genannt wird. Zu den
Sehenswürdigkeiten gehören der Kamelmarkt in Omdurman und der arabische
Souk (Markt). In den Empfangshallen der größeren Hotels und in mehreren
Geschäften im Stadtzentrum gibt es sudanesischer Souvenirs.
Von besonderem
historischem und künstlerischem Interesse ist das Nationalmuseum, das
archäologische Ausgrabungsstücke ausstellt. Ein Besuch des Museums im
Khalifenhaus ist für Reisende interessant, die an der Geschichte des
Sudan interessiert sind.
Einkaufen
Überblick
Im Souk werden Lebensmittel, einheimisches Kunsthandwerk, Gewürze, Schmuck und Silbergegenstände verkauft. Zu empfehlen ist der Kauf von Korbwaren, Ebenholz-, Gold- und Silberartikeln und diversen Kunsthandwerksartikeln. Gepardenfelle (Cheetah) sollten nicht gekauft werden, da Geparden vom Aussterben bedroht sind und unter das Artenschutzabkommen des World Wildlife Fund fallen. Öffnungszeiten der Geschäfte: Sa-Do 08.00-13.30 und 17.30-20.00 Uhr.
Nachtleben
Einleitung
Unterhaltung findet man vor allem in Khartoum und Omdurman. Es gibt das Nationaltheater, Konzerthallen und Kinos sowie Aufführungen auf öffentlichen Plätzen und in Hotels.
Kulinarisches
Übersicht
Die Grundnahrungsmittel sind Ful, eine Bohnenart, und Dura, gekochter Mais (oder Hirse), der mit diversen Gemüsen gegessen wird. Da islamisches Recht (Sharia) herrscht, ist Alkohol verboten.
Unterkunft
Hotels
Außerhalb von Khartoum und Port Sudan findet man nur wenige Unterkünfte. In Khartoum gibt es 11 mittelgroße Hotels, einschl. einiger mit internationalem Standard, in Port Sudan drei. In den anderen größeren Städten bieten einige kleinere Hotels und Herbergen Unterkunftsmöglichkeiten.
Andere Unterkunftsmöglichkeiten
Informationen erteilt die Youth Hostel Association, PO Box 1705, House no. 66, Street no. 47, Khartoum. Tel: (011) 72 20 87.
Kultur
Religion
70 % Muslime (Sunniten), 25 % Animisten, Minderheiten von Kopten und 5 % Christen.
Soziale Verhaltensregeln
Im Norden des Landes wird das Leben durch die arabische Kultur geprägt, während die Einwohner des fruchtbareren Südens vielen unterschiedlichen Stämmen angehören, die alle ihren eigenen Lebensstil und Glauben haben. Da der Sudan ein überwiegend islamisches Land ist, sollten Frauen freizügige Kleidungsstücke vermeiden. Bei offiziellen und gesellschaftlichen Anlässen und in manchen Restaurants wird formelle Kleidung erwartet. Sudanesen sind für ihre Gastfreundschaft bekannt.
Trinkgeld: Eine Service-Gebühr ist oft schon in der Hotel- bzw. in der Restaurantrechnung enthalten, andernfalls werden 10% Trinkgeld erwartet. Dienstleister wie Zimmermädchen, Gepäckträger etc. erhalten üblicherweise ebenfalls ein kleines Trinkgeld.
Fotografieren: Militärische und polizeiliche Einrichtungen, Flughäfen und Brücken, Ministerien, Eisenbahneinrichtungen, Militär- und Polizeiangehörigen und Frauen ohne deren ausdrückliche Einwilligung dürfen nicht fotografiert werden. Bei Zuwiderhandlung drohen hohe Strafen.
Alkohol: Der Konsum von Alkohol ist Nicht-Muslimen erlaubt, jedoch darf Alkohol nicht in der Öffentlichkeit konsumiert werden.
Klima
Beste Reisezeit
Norden: Aride Sahara.
Süden: Semi-aride Savannengebieten.
Sehr heiß, nur von November bis März, v. a. im Norden, geringfügig kühler. Häufige Sandstürme in der Sahara von April bis September. Im äußersten Norden kaum Niederschläge, im mittleren Landesteil geringfügige Niederschläge im Juli und August, im Süden Regen von Mai bis Oktober.
Die beste Reisezeit beginnt im September und endet im April.
Grafiken

Climate Chart
© Columbus Travel Media Ltd
Landesdaten
Bilder

Tropical Fish off the coast of Sudan
© istockphoto / Thinkstock

Famed Meroe Pyramids in Sudan
© Hemera / Thinkstock

Desert Ruins in the Sudan
© istockphoto / Thinkstock

Fantastic diving in the Red Sea, Sudan
© istockphoto / Thinkstock

Sudanese village
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